Wer kennt ihn nicht, den Muskelkater, wenn man z.B. nach langer Zeit wieder einer Freizeitaktivität wie Bowling nachgeht oder im Garten ein paar Löscher graben musste. Dabei ist es meist irrelevant, ob man regelmäßig trainiert oder nicht. Aber woran liegt das? Die Antwort ist ein in der Regel zu einseitiges Training. Man trainiert gezielt Bizeps oder die Brustmuskulatur lässt dabei außer Acht, dass für die Belastungen des Alltags meist mehrere Muskeln zusammenwirken müssen. Hierbei treten untrainierte Bereiche natürlich als schwächstes Glied in der Kette schnell zutage. Ein Training, dass darauf ausgerichtet ist die körperlichen Herausforderungen des Alltags zu bewältigen und nicht nur optische Ergebnisse zu erzielen nennt man Functional Fitness.
Warum ist Functional Fitness wichtig?
Ein großer Teil des persönlichen Wohlempfindens hängt von der Funktionalität des eigenen Körpers ab. Sich frei und ohne Schmerzen bewegen, dehnen, beugen, halten und tragen zu können sorgt für Selbstbestimmtheit und Zufriedenheit. In jungen Jahren ist dies meist kein großes Thema, aber spätesten mit zunehmenden Alter machen sich Muskelabbau und eine Abschwächung des gesamten Halteapparates einschränkend bemerkbar. Oft ist der Gang ins Fitnessstudio oder das Training im eigenen Gym zuhause die Antwort. Man erstellt sich einen Trainingsplan aufgeteilt nach Muskelgruppen und will diese gezielt stärken. Das ist sicher auch grundsätzlich keine schlechte Idee, lässt aber eben genau die Probleme einer mangelnden Functional Fitness außen vor.
Wie funktioniert Functional Fitness
Die Idee ist es, Trainingsübungen in sein Workout einzubinden, die eine bestimmte Bewegung des Alltags im Blick hat und diese bewusst, sowohl im Training wie auch der Alltagssituation, durchzuführen.
Wie kann das aussehen? Du merkst beispielsweise wie du immer beim Kauf von Getränkekisten Probleme hast diese in den Wagen zu heben und anschließend der Rücken schmerzt. Die Lösung liegt in einer Übung, die dieser Belastung entspricht. In diesem Beispiel wäre dies das Kreuzheben. Kontrolliert mit dem Gewicht nach vorne beugen, grader Rücken, Konzentration auf die Bewegung. Nach ein paar Wochen wird man merken, wie viel leichter die Kiste in den Kofferraum wandert.
Ein weiteres Beispiel ist die Kniebeuge. Wie oft stehen wir täglich aus dem Bett oder vom Stuhl auf? Wie oft müssen wir uns hinknien um etwas aufzuheben? Mit ein paar Kniebeugen in der Woche trainiert man genau diese Belastungen.
Braucht man Geräte?
Wie so oft benötigt man für den Start keine zusätzlichen Geräte. Der eigene Körper reicht aus, um effektiv die Muskulatur zu stärken. Mit der Zeit kann man sich dann steigern und Hanteln oder auch eine Sprossenwand in das Training integrieren. Wichtig ist es das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, nämlich die reale Belastung im Alltag. Hiervon lässt sich dann neben der Übung auch die geforderte Belastung ableiten. Möchte man leicht und elegant aufstehen, reicht das Körpergewicht sicher aus. Bei der Wasserkiste ist ein zusätzliches Gewicht notwendig. Alles also leicht ableitbar.
Tipps für den Erfolg
Wichtig ist wie immer das Anfangen. Das kann mit kleinen Gewohnheiten beginnen. Nehmen wir das Beispiel mit der Kniebeuge. Warum nicht jeden Morgen, wenn man aus der Dusche kommt, zehn Kniebeugen? Schafft man es 20 Tage diese Übung täglich in der gleichen Situation zu machen, wird man hinterher nur schwer ohne Kniebeuge aus dem Bad kommen. Einfach mal ausprobieren. Dein Körper wird es danken.